top of page

Renovierung der casa comunal in El Salado

  • stupormundi
  • 1. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

In El Salado hat in den letzten Monaten eine große Renovierung stattgefunden. stupor mundi e.V. hat diese finanziell unterstützt. César Tixilema erzählt uns davon:


Um was für ein Gebäude geht es überhaupt und was ist seine Geschichte?


ree

César Tixilema: Wir haben die casa comunal (Gemeindehaus) von El Salado renoviert. Die casa comunal hat eine interessante Geschichte, sie war nämlich ursprünglich mal eine Käserei: Im Jahr 1970 organisierten sich die indigenen Bewohner*innen der Hacienda Llangahua unter der Führung von José Enrique Tixilema und anderen in einer landwirtschaftlichen Genossenschaft. Sie wollten im Rahmen der Zweiten Agrarreform gemeinsam das Land der Hacienda Llangahua kaufen. Nach zwei Jahren Gerichtsverfahren gelang es ihnen, einen Teil davon zu erwerben. Der beste Teil war nicht käuflich, er sollte weiterhin dem Eigentümer vorbehalten bleiben.


Auf dem insgesamt 8.500 Hektar großen gekauften Grundstück befindet sich der Ortsteil El Salado, in dem früher die Käserei der Hacienda stand. Sie wurde vermutlich vor etwa 100 Jahren von José Emilio Álvarez, dem letzten Besitzer der Hacienda, erbaut.


Nach der Bezahlung des Grundstücks begann die landwirtschaftliche Genossenschaft Llangahua – heute die comunidad (Gemeinde) Llangahua – die Räumlichkeiten der Käserei für Versammlungen und verschiedene Schulungskurse zu nutzen. Sie verwandelten die Käserei in ein Gemeindehaus. Da es ursprünglich für die Käseherstellung gebaut worden war, mussten im Laufe der Jahre mehrere Renovierungen, Umbauten und Anpassungen vorgenommen werden, damit das Gebäude für Versammlungen, Schulungen und andere Aktivitäten der Gemeinde genutzt werden konnte.


Einige Jahre stand das Gebäude zuletzt leer und war marode. César, du hat gemeinsam mit anderen die Renovierung initiiert, damit es wieder seine Funktion als Versammlungsort für die Gemeinde erhält. Was habt ihr renoviert und wer hat mitgearbeitet?

ree

César Tixilema: Wir haben als Erstes das Dach komplett erneuert. Danach haben wir uns um die Küche gekümmert. Dafür haben wir den Raum renoviert und eingerichtet – mit Trinkwasseranschluss, Abwasserleitung und einem Spülbecken. Nebenan haben wir einen weiteren Raum ausgebaut, den wir bei Bedarf als Schlafzimmer nutzen können. Ein wichtiger Schritt war auch der Anbau von Toiletten direkt neben dem Gemeinschaftshaus.


Im großen Versammlungsraum haben wir eine Trennwand entfernt, um mehr Platz zu schaffen. So ist ein einziger, größerer Raum entstanden, in dem nun mehr Menschen zusammenkommen können. Außerdem haben wir mit der Elektroinstallation begonnen, die ist allerdings noch nicht ganz abgeschlossen. Und schließlich haben wir das ganze Haus gestrichen, innen wie außen. Für diese Arbeiten hat die Gemeinde zwei Personen aus El Salado eingestellt und bezahlt. Zusätzlich haben einige compañeros aus dem Ort mehrere Tage lang bei den Arbeiten in Mingas mitgeholfen.


Wie werdet ihr die renovierte casa comunal in Zukunft nutzen?


César Tixilema: Die Räumlichkeiten bieten uns vielfältige Möglichkeiten. Sie stehen der gesamten Gemeinde sowie dem Sektor El Salado für Versammlungen und Sitzungen zur Verfügung. Außerdem werden dort Kurse stattfinden – für Frauen, Kinder, Jugendliche und auch ältere Menschen. Auch Kurse zur Weiterbildung von Führungskräften sollen hier abgehalten werden.


Außerdem ist das Haus für gesellschaftliche Anlässe gedacht, verschiedene Veranstaltungen können hier stattfinden. Auch die Freiwilligen von stupor mundi können den Raum nutzen, um außerhalb der regulären Schulzeiten mit den Kindern zu arbeiten.

Wenn Behördenvertreter*innen, die uns bei Projekten begleiten oder unterstützen, zu Besuch kommen, bietet das Haus nun einen geeigneten Raum. Und wenn El Salado eines Tages als eigene parroquia (Gemeindebezirk) anerkannt wird, dann kann dieses Haus sogar als Büro dienen.


Danke, César, fürs Erzählen. Wir sind sehr gespannt was in den nächsten Jahren in der casa comunal alles passieren wird.

 
 
 

Kommentare


bottom of page