Der Aufenthalt in Llangahua stellte sich für uns als ein großes Abenteuer heraus, da wir sowohl eine komplett neue Kultur als auch eine neue Sprache kennenlernen durften. Mit Sprache versteht sich nicht nur die Sprache an sich, sondern die Art, wie miteinander kommuniziert wird, sei es über Mimik, Gestik oder eine innige Umarmung mit Kuss. Llangahua zeigte uns diesbezüglich unglaublich viele neue Seiten, von denen wirlernen konnten und auf die wir sehr stolz sind. Nun aber mehr zu der Arbeit, die wir im Dorf geleistet haben. Die Leidenschaft vieler Kinder zur Musik erkannten wir schnell und wollten mit ihr arbeiten. Daher überlegten wir uns, wie man diese Leidenschaft in eine AG umsetzen könnte und kamen deshalb auf die Idee eine Tanz-AG ins Leben zu rufen.
Durch die Erfahrung, die Vicky als Zumba-Instructor hatte und die Motivation und Energie von mir (Sandy) gestaltete sich diese Idee auch als erfolgreich. Der Tanzkurs fand jeden Mittwoch statt und wurde im Spielbereich der Hospedería durchgeführt. Vor jeder Stunde wurden alle Kinder beauftragt, die Tische und Hocker an die Seite zu schieben, um Platz zu schaffen. Anschließend versuchten wir die Kids einigermaßen strukturiert aufzustellen, damit jeder etwas sehen konnte. Die beste Art ist hierbei, die Kinder immer „auf Lücke“ aufzustellen, sodass jeder gut nach vorne sehen kann. Das gestaltete sich allerdings ab und zu als eine etwas schwierige Herausforderung, da die meisten Kinder nach einem Tanz wieder auf einer ganz anderen Stelle standen. Für die zukünftigen Stunden achteten wir deshalb darauf erneut zu betonen, worauf geachtet werden muss. Ein riesiger Pluspunkt der ganzen Idee war, dass die Kälte vertrieben wurde und dass die Kinder und auch wir Spaß und Bewegung dabei hatten.
Der Ablauf gestaltete sich meistens so, dass wir mit einem Aufwärm-Lied begannen. Hierbei übten wir langsame, einfache Schritte ein, die anschließend auf ein schnelleres Lied übertragen werden konnten. Nachdem unsere Körper aufgewärmt waren folgten Zumba oder HipHop Choreografien, die wir meistens ein paar Tage im Voraus einstudiert hatten. Nach circa eineinhalb Stunden waren alle Köpfe rot und ausgepowert, wodurch wir das Workout nach dieser Zeit beendeten.
Dadurch, dass sich unser Projekt bereits nach den ersten Wochen rumgesprochen hatte und die Kinder auch in der Schule einige unsere Tanzschritte übten und zeigten, übernahmen Vicky und ich das Aufwärmprogramm des alljährlichen Fußballturniers der Unidad Educativo Llangahua. Dies war eine große Ehre für uns als Freiwillige, da die Schüler_innen der ganzen Unidad samt Lehrer_innen und Dorfärzt_innen mittanzten. Für alle war es ein riesen Spaß und eine tolle Erfahrung, die man nicht so schnell vergisst.
(Autorinnen: Sandy und Vicky Gölitzer)
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